Das 5. Tor des Metafiction Adventskalenders.

Eine musikalische Weihnachtsgeschichte über den Anbeginn einer neuen Zeit.

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“Ich schleppte mich schweren Schrittes die Treppe hinunter. Draußen peitschte der schiere Tumult gegen die Hauswände. In mir schepperte ein Scherbenhaufen. Die Splitter meiner Selbstachtung schnitten sich bei jeder Stufe tiefer in mein Innerstes. Aber es musste sein. Ich musste sie da raus holen.

Vorsichtig öffnete ich die Tür. Ein armer Tropf schwappte mir entgegen. Packte mich bei der Angst. Er sah mir so tief in die Augen, als ob er am liebsten in mich hineinkriechen würde, um Schutz zu finden. Doch da war nichts. Ich konnte ihm kein Asyl gewähren. Bevor ich ihm aber noch die Tür zuschlagen konnte, spülte ihn der Mob schon wieder hinaus. Vorsichtig lugte ich aus dem Haus. Da draußen tanzte der Wahnsinn mit der Hysterie um das lodernde Feuer der Selbstvergessenheit. Vermeintlich vernünftige Leute wirbelten mit zerzausten Sinnen und entblößten Hemmungen die Straße Richtung Osten runter. Den Blick starr geradeaus gerichtet, als wäre ihnen dort der aller Heiligste erschienen.

Da war sie. Weit entfernt, am anderen Ufer des Menschenstroms stand sie und trotzte dem schäumenden Irrsinn. Dann sah ich ihn. Gleich neben ihr. Ihn, der nichts von einem will und einem alles nimmt. Ihn, der der Anfang allen Übels war, wenn nicht das Böse selbst. Aus seiner rot verschmierten Fratze blinzelte die falsche Unschuld. Und in meinem ausgehöhlten Herzen schwelte die Wut.”