Hier öffnet sich das 2. Tor des Metafiction Adventskalenders.
Eine musikalische Weihnachtsgeschichte über den Anbeginn einer neuen Zeit.
2. Tor:
„Wer mich kennt, der weiß, ich bin kein Freund des Sentimentalen. Ich bin niemand, der rum heult. Selbstmitleid ist die Geißel des Narzissten. Das hat sie gesagt. Selbstmitleid ist die Geißel des Narzissten. Ich bin kein Freund. Ich bin Niemand. Ich heulte rum.
Bevor sie gegangen war, hatte sie mich in den Arm genommen. Die Liebe entflieht den Armen, die sie halten wollen. Dann der Schritt zurück. Der Blick durch mich hindurch. Die erfrorenen Augenblicke des Abschieds. Der lähmende Entschluss. Regungslos entfernte sie sich von mir. Nahm mich mit sich. Und ließ nur Leere und Zerwürfnis zurück. Irgendwo am Boden dieses Zerwürfnisses kauerte ich jetzt. Erbärmlich. Das hätte sie gesagt. Erbärmlich
Ich suchte verzweifelt nach Halt. Griff in die Leere. Stützte mich schließlich auf etwas Selbstachtung und richtete mich auf. Unfreiwillig warf ich einen Blick aus dem Fenster. Menschen fluteten die Straße. Strömten aus ihren Häusern. Bildeten ein Meer der Aufruhr. Und in mitten der wogenden Massen stand sie. Fest und starr. Im Begriff zu ertrinken.“